29.07.2013

Zeit für Bücher

Sommer – wie herrlich! In der Sonne die Beine hochlegen und ein gutes Buch zur Hand nehmen, das ist Urlaub! Büchertipps gibt es zur Urlaubszeit an jeder Ecke. Ein kurzer Blick auf das Cover, einmal rasch über die Inhaltsbeschreibung gelesen und schon wird klar, ob es sich lohnt, sich auf die Geschichte einzulassen. Ganz anders im Buchladen: Dort entscheidet man sich meist grob für ein Genre und steht dann vor einem riesigen Bücherregal – was den Inhalt angeht meist noch völlig unwissend. In diesem Augenblick entscheidet allein das Cover über Interesse oder Desinteresse. Keine leichte Aufgabe! Deswegen habe ich ein paar Buchtitel zusammengestellt, die von Anfang an nichts anderes im Sinn haben, als den Käufer durch ihr außergewöhnlich ansprechendes Design zu bezirzen … wenn der Inhalt dann auch noch passt: perfekt! (Aber darum ging es mir in diesem Post nicht).

Ich wünsche euch herrliche Sommertage!

Es wird immer wieder etwas zum Lesen und Sehen geben, aber bis nach den Sommerferien (die bei uns erst angefangen haben und im September enden) weitaus weniger als gewohnt.






links: Lolita/Vladimir Nabokov, Design: Jennifer Heuer
rechts: The Seducer's Diary/Søren Kierkegaard, Designer: David Pearson 



Die Reise zum Mittelpunkt der Erde/Jules Verne, Design: Carlo Giovani



Das Kamasutra, Design: Malika Favre 
(Hierbei handelt es sich um einen Entwurf, das letztendliche Cover ist ein anderes)



The Secret Garden/Frances Hodgson Burnett, Design: Jillian Tamaki 


The Flame Alphabet/Ben Marcus, Design: Peter Mendelsund



Die Prinzessin auf der Erbse/ Hans Christian Andersen, Design: Christian Jackson

Anmerkung: Bei der "Prinzessin auf der Erbse" handelt es sich eigentlich um eine Plakatserie des Designers. Dieses Poster würde sich aber ebenso gut als Buchtitel eignen, so dass ich es in die Reihe mitaufgenommen habe.







19.07.2013

Ein Blick in die Skizzenbücher von … Isabel Albertos Johnston

Über die Illustrationen meiner Namensvetterin bin ich beim City Poster Contest von Human Empire gestolpert – so anders als viele andere: ein Poster, das nur die Architektur zum Thema hat und diese bunt und detailreich in all seinen Facetten zeigt. Das hat mich neugierig gemacht und so bin ich bei Isabel Albertos Johnston gelandet und habe sie gebeten, ein Blick in ihre Skizzenbücher werfen zu dürfen – und ich durfte, herzlichen Dank Isabel!





Isabel lebt in Berlin und arbeitet dort als Illustratorin und Bühnenbildnerin. Gezeichnet hat sie schon immer gerne, als sie dann aber zur Universität ging, hat sie angefangen regelmäßig Skizzenbücher zu füllen – meist mit persönlichen und aufwändigeren Projekten, bei denen die Skizzen Bestandteil ihrer Überlegungen waren.



Das Skizzenbuch ist für Isabel ein Ort, an dem all jene Dinge gesammelt werden, die sonst nirgends einen Platz finden. Besondern gefällt es ihr, wenn ein Skizzenbuch gefüllt ist und man es immer wieder zur Hand nehmen und durchblättern kann. Auch wenn sie es nicht täglich schafft zu zeichnen, versucht sie trotzdem sich so oft möglich Zeit dafür zu nehmen. Das Zeichnen bietet Isabel die Möglichkeit und auch die Freiheit sich auszudrücken. Sie sagt: "Drawing, for me is my main medium of expression. It's the best way to say pretty much anything". Außerdem ist Isabel fest der Meinung, dass das regelmäßige Zeichnen ihre Kreativität verbessert – immer wieder bringen ihre Zeichnungen sie auf neue Ideen und  Projekte.






Isabel zeichnet hauptsächlich mit Wasserfarben, Kulis und Filzstiften, die ihr feine Farbabstufungen und detaillierte Texturen ermöglichen. Zusätzlich beinhaltet ihr Stil auch immer ein bizarres Element. Auf die Frage, welche Themen in ihren Zeichnungen immer wieder auftauchen, antwortet sie: "Mankind, animals and architecture are very frequent themes in my work. For quite sometime now, folklore and costume throughout history have been a major reference. And lately I've taken interest in medieval iconography, american roadside architecture and lettering."







Ich bewundere an Isabels Zeichnungen das Form- und Farbenspiel und besonders auch die zarten Linien, die in allen Varianten immer wieder auftauchen. Vielen Dank, Isabel, für diese feinen Einblicke!




Alle Fotos: © Isabel Albertos Johnston


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A look inside the sketchbook of … Isabel Albertos Johnston.

She is an illustrator an production designer based in Berlin/Germany. 
See more of her work: www.isabelalbertosjohnston.com



17.07.2013

Kreativität im Alltag, Ergebnis #4







Für mich ist Sommer rot. Barfuß im Garten stehen und saftige Beeren von den Sträuchern naschen. Eigene Tomaten und Paprikas ernten. Die üppige Auswahl auf dem Wochenmarkt genießen. Mohn und Rosen … all das macht meinen Sommer aus. Also habe ich all jene gesammelt, die mir in Haus und Garten über den Weg liefen. Gepresst und verrieben bekam ich die schönste Farbpalette, die die Natur zu bieten hat. Ich hoffe, ihr hattet ebenso viel Freude beim Frederick'schen Farben sammeln …?

(Die Aufgabe dazu gibt es hier zu lesen und was es mit der Reihe "Kreativität im Alltag" auf sich hat, gibt es hier zu lesen)


15.07.2013

Christoph Klasen: "Aus Sch… Gold machen"


Zugegeben: Als Kind hatte ich immer einen Heidenrespekt vor Hunden und auch heute werde ich kaum warm mit diesen Tieren – so wunderbar sie auch sein mögen! Hinzu kommen diverse Häufchen, die vor allem bei uns rund um's Grundstück im Abstand von ein paar Metern verteilt liegen, was irgendwann einfach nervt. Nunja. Dafür könnte es bald eine Lösung geben! Als ich Christoph Klasens Idee für Kotee, das neue Pfandsystem für Hundekot, gesehen habe, musste ich herzlich lachen. Klar, dass ich ihn gebeten habe, mir ein paar Fragen zu beantworten.

Christoph Klasen kommt aus Hamburg und hat dort Kommunikationsdesign studiert. "Ich liebe diese Stadt sie inspiriert jeden Tag aufs neue. Von versifft bis Schicki-Micki ist hier alles dabei. Der Kontrast macht den Charme von Hamburg aus, denke ich. Nach meinem Studium habe ich gleich als Junior ArtDirector bei einer großen Hamburger Werbeagentur angefangen und bin da sehr glücklich. Für Quatsch machen bezahlt werden, einfach super!"

Und wo wir gerade bei Quatsch sind …

Wie/wann/wo hat es angefangen, dass du dir Gedanken über Hundekot gemacht hast?

Drei Tage in Folge bin ich in Hundescheiße getreten. Bei Hundekot Nr. 3 habe ich es nicht mal mehr gemerkt und das Ganze bis in den 3. Stock verteilt. Zum Glück passierte das alles in der Zeit, als ich auf der Suche nach einem Thema für mein Vordiplom war. Meine Freundin schlug mir genervt und scherzhaft das Thema Hundekot vor. Gesagt – getan. Ich stellte mir also die Frage, was Hundebesitzer bewegen würde, den Kot wirklich wieder einzusammeln. Ein Alarm? Neon-Licht? Nein, alles viel zu unangenehm. Es muss positiv sein. Irgendwie musste man Hundescheiße doch wertvoll machen können. Diamanten? Kleingeld? Pfand? Pfand! Ein Mikrochip? Zu brutal. Aber Gold, Blattgold. Das wird auch in diesen Schicki-Micki-Restaurants ins Essen gemischt. Das ist perfekt.





Was genau ist deine Idee, um unsere Straßen frei von Hundekot zu machen?

So funktioniert's: 1. In Hundefutter wird Blattgold beigemischt, der Wert des Blattgoldes ist dann als Pfand im Hundefutter enthalten. 2. Das Blattgod wird nicht verdaut (Info: es fördert sogar in geringen Mengen die Darmflora) und landet wieder im Hundehaufen 3. Das Herrchen sammelt den Haufen ein, schmeißt ihn in den Kot-Automaten, dieser scannt den Haufen, ermittelt den Goldwert und gibt das Pfandgeld wieder zurück. 4. Der gesammelte Kot wird verbrannt und  Energie erzeugt. Nach dem Verbrennen wird nur noch das Gold übrig bleiben und nachdem es gereiningt wurde, kann das es dann wieder in das Hundefutter gemischt werden.






Was für Reaktionen gibt es auf deine Idee?

Das Hundekotpfand hat mein Vordiplom gerettet und kam so gut an, dass meine Dozenten mich motiviert haben, die Idee auch beim ADC Fieldwork („Ideen sind das Geld von morgen“) einzureichen. Einige Zeit später stand ich also auf der ADC-Bühne und durfte neben innovativen Bank-Konzepten meine Scheiß-Idee vorstellen. Alle haben herzlich gelacht. 

Wie wahrscheinlich ist eine Umsetzung? 

Ob das nun tatsächlich umgesetzt wird, ist mir gar nicht so wichtig, Hauptsache die Leute finden es witzig. Aber natürlich denke ich, dass das Kotee-Konzept funktionieren würde.

Hast du einen Hund?

Wir haben leider keinen Hund, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.




Alle Fotos: © Christoph Klasen


Mehr solche Ideen und das Video zu Kotee findet ihr auf der Website von Christoph: www.christophk.de

09.07.2013

Voyage Botanique

Nachdem die Woche nun schon floral eingeläutet wurde, möchte ich euch heute Fotografien von Paul den Hollander zeigen. Besonders seine Aufnahmen von alten Herbarien begeistern mich. Aufgenommen wurden sie in verschiedenen botanischen Instituten Europas mit dem Ziel den Pflanzen, die einst aus ihrer natürlichen Umgebung entnommen und in unser rationales System eingesetzt wurden, ein neues Leben einzuhauchen.










Alle Fotos: © Paul den Hollander



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Today I'd like to show you some of Paul den Hollander photographies. Especially I'm fascinated by his work from the series "Voyage Botanique". All the work was made in historical herbaria that he found in different botanical intitutes in Europe. "With my photographs I give in a way a "new life" to the plants that were once taken from their natural environment and placed in a rational system", Paul says. Enjoy!




08.07.2013

Sonntagsfreuden



Ich wünsche euch allen einen sonnigen Start in die Woche und hoffe, ihr hattet ein ebensolches Wochenende!




05.07.2013

Fundstück des Monats: Ellijot



Foto© Kathrin Koschitzki

Als mir Ellijots Design für den Kaffeehausladen über den Weg lief, wurde ich neugierig wer hinter der Gestaltung steckt – erst recht als ich sah, dass es sich um ein sympathisches Designerduo im Herzen Nürnbergs handelt: Elisabeth Weber und Johannes Prein. Mit Herz und Hand produzieren die beiden Arbeiten, die liebevoll bis ins kleinste Detail umgesetzt sind. Ellijots Arbeiten würde ich als eine gelungen Mischung aus klassischem Design, Illustration und Lettering beschreiben. Wie es zu dieser besonderen Mischung kommt, inwieweit sich Elisabeth und Johannes ergänzen und woher sie ihre Ideen nehmen – über all das sprechen sie im Interview. Herzlichen Dank ihr beiden!



Foto© Kathrin Koschitzki


Seit wann gibt es das Designstudio "Ellijot"?
Wo habt ihr euch kennengelernt und wie kam es zur Zusammenarbeit?

E: Kennengelernt haben wir uns während des Studiums in Ravensburg und weil die Studienprojekte so gut liefen, haben wir damals schon für erste Kunden gemeinsam gearbeitet. Letztes Jahr haben wir dann offiziell das Grafikstudio ELLIJOT in Nürnberg eröffnet.

Was unterscheidet Ellijot von anderen Agenturen? / Wie lautet eure Philosophie? / Warum mit Herz und Hand?

J: Wir sind zu zweit und machen kein Hehl daraus. Wir sehen es sogar als Vorteil, denn so läuft nichts über einen Kontakter oder sonst wie übereck, was unserer Meinung nach nur zu unnötigen Reibungsverlusten führt. Dies ist gewiss kein Alleinstellungsmerkmal – kleine Agenturen gibt es viele – aber ich denke wie wir uns gegenseitig kritisieren, fordern, manchmal auch streiten ist einmalig und führt zu guten Ergebnissen.



Foto© Kathrin Koschitzki


Wie darf man sich eure Zusammenarbeit vorstellen? Habt ihr beide einen ähnlichen Stil oder seid ihr ganz unterschiedlich und ergänzt euch gut?

J: Eher Letzteres. Elli kümmert sich um Logos, Letterings und Illustrationen – ich setze mich gerne mit Typografie und der Entwicklung von Gestaltungsrastern auseinander. Gegenseitig kritisieren, korrigieren und verbessern wir uns.

Euer Spezialgebiet sind Corporate Designs – vom Konzept bis zum fertigen Erscheinungsbild ist es jedoch ein langer Weg. Welcher Teil des Prozesses macht euch am meisten Spaß? Und in welchem Teil stecken die meisten Herausforderungen?

J: Einarbeitung, Recherche und die anfängliche Entwicklung machen mir persönlich am meisten Spaß. Nach passenden Schriften recherchieren, Verschiedenes ausprobieren, präsentieren etc.. Was mit unter eine Herausforderung darstellt ist den Auftraggeber von etwas aufwändigeren Druckveredelungen und Feinstpapieren zu überzeugen.

Elisabeth, wie kamst du zum "Lettering"?

E: Während des Studiums hat uns ein Dozent – Christian Mariacher – besonders beeindruckt. Seine Leidenschaft für die Details in der Typografie und typografische Systeme hat uns so begeistert, dass sich unser Interessenschwerpunkt schnell auf den Printbereich fokussierte. Letztes Jahr haben Johannes und ich dann Jessica Hische auf der Offf gehört. Die Energie mit der diese Frau auftritt ist einfach unglaublich! Auf jeden Fall hat sie unseren Horizont was Typografie betrifft nachhaltig erweitert. Es gibt so viele spannende und dekorative (alte) Schriften, die noch nicht digitalisiert sind und diese bieten viel Spielraum für eigene Interpretationen. Somit kann man Auftraggebern etwas wirklich Individuelles anbieten.

Foto© Ellijot
Foto© sisterMAG
Was inspiriert euch bzw. woher nehmt ihr eure Ideen?

E: Unsere Ideen kommen wie bei den meisten Designern von den Dingen die wir sehen und erleben. Oft inspirieren schon die Aufträge an sich. Wir hatten bisher oft das Glück mit Kunden auf dem Kultur- und Lifestylebereich zu arbeiten, die eine Vision ihres Unternehmens haben und uns trotzdem viel Spielraum für die visuelle Interpretation dessen geben.

Ihr lebt in Nürnberg. Habt ihr ein paar Tipps – welche Ecken/ Läden/ Cafés könnt ihr empfehlen?

E: Uns trifft man mehrmals die Woche bei Maria und Willi, einem süßem urfränkischen Ehepaar, in der EREMITAGE. Hier gibt es immer ein leckeres Mittagsgericht und die beste Weinauswahl der Stadt. Die schönste Ecke ist ein Stück weiter: Die Weißgerbergasse mit ihren schnuckeligen Fachwerkhäuschen.


Foto: © Ellijot


Übrigens: Elisabeth schreibt auch einen Blog. Auf Lieselotte zeigt sie regelmäßig neue Arbeiten und teilt ihre Inspirationsquellen.



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"Find of the month" … Ellijot

Ellijot is a little designstudio based in Nuremberg/Germany. Elisabeth Weber and Johannes Prein have founded the studio right after finishing their study at the University in Ravensburg last year. Ellijots works are characterized through the perfect combination of classical design, illustration and lettering.
See more of their work here and here.

Thank you, Elisabeth and Johannes, for this lovely interview!