25.09.2013

Ein Jahr

Immer wieder lag sie in der Luft – die Idee, ein eigenes Blog zu schreiben. Eine ganze Weile hat es gedauert bis ich dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt habe. Dass ich es letztendlich tatsächlich gewagt habe, meine Fundstücke und damit meine ganz eigene Sicht auf die Welt mit euch zu teilen, habe ich vor allem Dani und Nina zu verdanken. Zwei Begegnungen, die im On begannen und im Off erst ihren Lauf nahmen. Zwei herzliche Bloggerinnen, die mir den letzten Schubs gegeben haben. Und damit fing alles an.

Viele Kreative, die bereit waren, mir Fragen zu beantworten, mich hinter ihren Schaffensprozess blicken zu lassen und ihre Arbeiten auf der fundschau zu zeigen. Dabei hatte ich immer den Anspruch, Arbeiten vorzustellen, die begeistern, die alle für sich einzigartig sind, die es so kaum woanders zu sehen gibt und wenn – mit meinem Beitrag tiefer zu graben. Wie entstehen Ideen? Was machen diese Ideen einzigartig? In der Hoffnung, dass euch und mich diese Ideen inspirieren, liebe Leser/innen, die ihr stets anregende und kluge Kommentare hinterlasst und auch ihr, die ihr euch im Stillen begeistern lasst. 

Sie wohnt keine 50 Kilometer entfernt und trotzdem hat es ein Blog gebraucht, um sie zu entdecken. Etwas Mailkontakt, ein spontanes Kaffeetrinken (bzw. Teetrinken, ich mag keinen Kaffee) und ein reger Austausch entsteht. Außerdem eine Einladung, zu einem wundervollen Projekt, von dem ich euch bald berichten werde.

Ich poste einen Beitrag über herrlich-schöne-schräge Holzfiguren und eine, mir bereits bekannte und geschätzte Bloggerin erfreut sich kurz darauf am Kauf einer ebensolchen.

Vor dem Bildschirm bewundere ich stets ihre verführerischen Kreationen, Wochen später sitzen wir gemeinsam in einer Rösterei – sie nichtwissend, dass ich keinen Kaffee mag – und plaudern über Gestaltung, Gurken & Gehalt.

Am selben Tag retten mich die beiden vor einem Regenguss und zeigen mir, wo sie mit Herz und Hand die Arbeiten kreieren, die ich kurz zuvor beim "Fundstück des Monats" vorgestellt habe.

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Begegnungen und Gegebenheiten, an die ich vor der Bloggerei nicht geglaubt hätte. Auf keinen Fall möchte ich sie missen. Auch wenn ich mich manchmal frage "Warum blogge ich eigentlich?" und das Leben da draußen im Sommer so viel mehr zu bieten hat, kehre ich immer wieder mit Freude zurück und staune über alles was passiert. Ein Jahr. Mal sehen, wie viele noch.





Zum Ehrentag der fundschau und als Dankeschön für euch, möchte ich heute ein Exemplar von "Die Kunst, ein kreatives Leben zu führen" verlosen. Eine Lektüre, die sich für Jedermann lohnt – so viele kluge Gedanken, Ansätze und Anregungen stecken in dem Buch von Frank Berzbach, erschienen im Verlag Hermann Schmidt Mainz. 

Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, den bitte ich, einen Kommentar zu hinterlassen und mir folgende Fragen zu beantworten: Was gefällt euch an der fundschau? Was gefällt euch nicht? Welche Beiträge lest ihr gern, welche weniger gern? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?

Über ehrliche und konstruktive Kritik freue ich mich am allermeisten!

Alle Kommentare, die bis Dienstag, den 1. Oktober um 24 Uhr hier eingegangen sind, werden gezählt. Bitte hinterlasst in eurem Kommentar eine E-Mail-Adresse oder verlinkt zu einem Profil, auf dem ich eine E-Mail-Adresse finden kann!

Ich drücke euch allen die Daumen und sage tausendfach Danke.


18.09.2013

Typografie zum Sitzen

Von Collagen über Pop-up-Gebilde bis hin zu futuristischem Geschirr und charmanten Grafiken ist im Portfolio von Raúl Lázaro alles vertreten. Das spanische Multitalent beeindruckt durch seine Vielfältigkeit und Experimentierfreude. Erst vor Kurzem waren es die sinnlichen Kurven des kleinen "g", die ihn dazu inspirierten aus dem Buchstaben eine Sitzfläche zu biegen – wie gerne würde ich dort einmal Platz nehmen!





Alle Fotos: Raúl Lázaro


Ihr solltet unbedingt ein wenig Stöbern gehen. Bei dem Wetter …

P.S. Findet ihr nicht auch, das wären die perfekten Sitzmöbel für diese Häuser?

16.09.2013

Western Spaghetti von PES

Ich wünsche euch alle einen feinen Einstieg in die Woche … mit Western Spaghetti.
Schon oft gesehen, aber immer wieder herrlich – viel Spaß!



© Written and Directed by PES


04.09.2013

Fundstück des Monats … Achim Schaffrinna





Achim Schaffrinna ist freischaffender Designer und Autor des Fachblogs Design Tagebuch – vielen Gestaltern dürfte das sicher ein Begriff sein, auch bei mir gehört das Blog zur regelmäßigen Lektüre. Beinahe täglich werden dort neue Logos, Relaunches und Beiträge zum Thema Design veröffentlicht. Das Design Tagebuch zeichnet sich besonders durch seine fachkundigen Nutzer und die lebhaften (aber immer fairen) Diskussionen aus. Dass Achim nebenbei ein wunderbares zweites Blog schreibt, ist für viele vielleicht nicht ganz so bekannt, sollte es aber sein! Auf The Globetrotter teilt Achim seine Passion für's Reisen. Er sammelt dort Reiseberichte, zeigt herrliche Fotos und stellt hilfreiche Informationen zur Verfügung – natürlich alles genauso strukturiert, wie es seine Leser vom Design Tagebuch bereits gewohnt sind. Ich freue mich, Achim heute hier als Gast zu haben und mit ihm über sein Blog, seine Arbeit und seine Reiselust zu plaudern …


Achim, warum hast du angefangen zu bloggen und wie kam es letztendlich zum Design Tagebuch?

Im nachhinein ist dieser Paradigmenwechsel, weg vom reinen Leser hin zum Autor, weg vom Konsumenten hin zum Produzenten ein entscheidender Schritt gewesen, auch für mich. Die Möglichkeit, Geschriebenes als Leser auch kommentieren zu können, änderte zudem in besonderem Maße die Art und Weise wie wir das Internet nutzen. Als ich im Mai 2006 mit dem Schreiben im dt begann, gab es bereits ausgezeichnete Blogs. Ich fand es ungemein spannend, was mit der ersten Web-2.0-Welle da so alles angespült wurde. Ich merkte schnell, dass ich meine Passion für Gestaltung auch in irgendeiner Weise öffentlich machen wollte, um Gleichgesinnte anzusprechen. Nachwievor empfinde ich den Austausch mit den Lesern ungemein bereichernd.

Das Design Tagebuch zählt laut blogoscoop.net zu den 10 reichweitenstärksten deutschsprachigen Blogs – was bedeutet das für dich und deinen Blog?

Wenn man bedenkt, dass ich schwerpunktmäßig über Kommunikationsdesign schreibe – einem absoluten Nischenthema für die allermeisten Menschen –, dann finde ich das natürlich klasse. Dass man mit einem Ein-Mann-Format jeden Monat eine Allianz-Arena gefüllt kriegt, wie mir es mal ein Leser sehr bildhaft vor Augen geführt hat, ist schon enorm. Mehr muss nicht sein. So wie es derzeit ist, ist es wunderbar.



Das Design Tagebuch stellt häufig Re-Designs von Logos vor und regt damit zu heißen Diskussionen an – was sind für dich Kriterien, die ein Re-Design rechtfertigen?

Regelmäßige Überprüfungen des eigenen Erscheinungsbildes sollten selbstverständlich sein. Das gilt für große Unternehmen ebenso wie für kleine. Die Gesellschaft wandelt sich und mit ihr auch das (Geschmacks)Empfinden der Menschen. Was früher als modern galt, kann heute spießig oder schrullig wirken. Kommunikationsdesign unterliegt den gleichen Strömungen wie wir sie in der Architektur, im automobilen Design, im Möbeldesign oder in der Mode kennen. Wenn ein Firmenlogo Schlaghosen trägt, sollte man schauen, ob man vielleicht den Schnitt verändert. Ebenso kann eine veränderte Ausrichtung Auslöser für die Überarbeitung des eigenen Corporate Designs sein. Spannend ist hierbei, ob sich das Unternehmen tatsächlich nachhaltig verändert, oder ob die Ausrichtung im Sinne einer Image-Verbesserung lediglich gewollt ist, etwa um den (grünen) Schein zu wahren. Ich denke da an BP. Wenn mit Design kaschiert wird, wenn Werte und Haltungen suggeriert werden, die im Unternehmen keine Rolle spiele, dann stört mich das.

Du bist selbständiger Designer und betreust Agenturen und Firmen im Bereich Corporate Design – gibt es bestimmte Sachverhalte, die unabhängig vom Kunden immer wieder auftauchen? D.h. Dieselben Fragestellungen, dieselben Probleme etc.?

Dafür ist mein Betätigungsfeld zu vielfältig als dass ich spontan eine handvoll wiederkehrende Probleme benennen könnte. Ich entwickle Corporate Design, verfasse Website-Expertisen und schreibe Artikel im Blog wie auch für andere Medien. Kein Kundenprojekt ist wie das andere. Sicherlich geht es mir beim Abschätzen des Aufwands wie vielen anderen Kreativen auch. Man fragt sich: wie hoch wird der Kommunikationsaufwand sein? Wie viele Iterationen und welchen Zeitrahmen muss ich einplanen? Davon abgesehen würde ich Auftragsarbeiten eher als Individuallösungen bezeichnen, die jede für sich spezielle Herausforderungen mit sich bringen.



Beschränkt sich deine Arbeit auf die Beratung oder wirst du auch selbst als Gestalter aktiv?

Design ist weniger eine ausführende, sondern vielmehr eine beratende Tätigkeit. In der Lehre wird leider zu wenig darauf eingegangen. Bevor formalästhetische Fragen ausgelotet werden, bespreche ich mit meinen Kunden grundsätzliche Themen. Vor der Kreation stehen bei mir die Recherche und der Dialog mit dem Kunden. Viele Kunden glauben, mit einem Logo sei es getan. Ich versuche ihnen klar zu machen, dass ein neues Logo der letzte Baustein in einem vielfältigen Maßnahmenpaket ist. Insofern berate ich vor, während und nach der eigentlichen Entwurfsphase. Das Schreiben im dt hat mir wohl dabei geholfen, einen gewissen Abstand zu den einzelnen Entwürfen zu halten. Klar habe ich auch einen Favoriten, aber ich habe überhaupt nicht das Verlangen danach, ihn beim Kunden durchzupeitschen. Je stärker man selbst Feuer und Flamme für einen Entwurf ist, desto eher läuft man Gefahr, den beratenden Part im Gestaltungsprozess zu vernachlässigen.

Neben deiner Tätigkeit als Designer und Blogger beschreibst du dich als Weltenbummler.
Wie regelmäßig nimmst du dir eine Auszeit, um die Welt zu bereisen?

Ich versuche mir einmal im Jahr eine solche Auszeit zu nehmen. Meist gelingt das auch, aber mit 2 Kindern und einem Hund muss das auch im Einklang mit der Familie erfolgen. In diesem Jahr war ich zum Wandern auf den Lofoten.

Was bringen dir deine Auszeiten für dich persönlich und beruflich?

Beruflich bringt mir eine Reise nur insofern etwas, weil sie mich gewissermaßen in der Balance hält. Ich war nie jemand, dem Karrieremachen viel bedeutet hat. Ich versuche vielmehr Arbeiten und Leben im Einklang zu bringen. Gleichzeitig ziehe ich klare Grenzen. Kundenkontakt an Wochenenden meide ich. Reisen machen mir immer wieder klar, dass es kein Problem ist, wenn man das Smartphone 24 Stunden oder länger ausgeschaltet lässt. Ich finde es befreiend, sich nach dem Aufstehen mit so archaischen Fragen zu beschäftigen wie: Wohin gehe ich? Was esse ich? Wo schlafe ich? Reisen erdet ungemein. Darüber hinaus sind Reisen natürlich ungemein inspirierend, etwa aus fotografischer Sicht.



Du hast im Jahr 2000 eine 9-monatige Weltreise gemacht – durch Island, quer durch die USA (Coast-to-Coast), Chile, Argentinien, Hawaii, Neuseeland, Tasmanien, Australien, Bali und Sizilien. Was war dein schönstes und was dein kuriosestes Erlebnis auf dieser Reise?

Das ist schwierig zu sagen. Kurios und nicht ganz ungefährlich war die Konfrontation mit einem mehrere hundert Kilo schweren Elchbullen in Wyoming, dessen Angriff ich während einer Wanderung so gerade noch ausweichen konnte. Ebenfalls einige Schweißperlen gekostet hat mich die Situation, als mein Wagen, ein Unmengen an Öl schluckender Ford Mustang, mitten in San Francisco auf einer vielbefahreren Kreuzung den Geist aufgab. Auf beide Adrenalinschübe hätte ich gut verzichten können. Besonders schön hingegen war die Zeit am Great Barrier Reef, wo ich während eines Segeltörns tauchen und viele nette Menschen gelernt habe. Überhaupt… in Hostels auf Gleichgesinnte zu treffen, um mit ihnen zu qautschen, zu kochen oder um mit ihnen einen Teil der Reise gemeinsam zu bestreiten, ist sicherlich mit das Schönste, was ich mit meiner Weltreise verbinde.

Alle Fotos: © Achim Schaffrinna
Der schönste Fleck der Erde?

Egal, wie schön es an einem Fleck auch sein mag, es gibt immer einen anderen Ort, an dem es mindestens genauso schön sein kann. Die wichtigste Erfahrung ist sicherlich das Gefühl, loslassen zu können. Das hilft auch im (Arbeits)Alltag. Mir gefiel die Unberührtheit von Patagonien oder Tasmanien ebenso wie das Great Barrier Reef, die vulkanisch aktiven Gebiete Islands oder Hawaii. Ich finde aber auch, dass es auch hierzulande wunderbare Orte gibt etwa den Königssee im Berchtesgadener.

Wenn ich es deinem Reiseblog richtig entnommen habe, verreist du sowohl alleine als auch mit der Familie. Hast du einen Tipp – wo sollte ich mit meinen Kindern unbedingt einmal gewesen sein?

Unsere Kinder (8 / 4) schwärmen heute noch von den Wanderungen im Salzburger Land. Wasserfälle, Bergseen, Höhlen, Murmeltiere, Blaubeeren, und…und…und. In solch einem Umfeld vergisst man Wii & Konsorten ganz schnell. Auch den Darß an der Ostsee behalten wir in sehr guter Erinnerung. Wasser und Kinder, das passt!


Vielen Dank, Achim, für dieses vielseitige und interessante Interview! Wenn ich nicht eben erst aus dem Urlaub zurück wäre, hätte mich spätestens jetzt das Reisefieber gepackt …


02.09.2013

Der August in Kürze



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1.
Die Lieblingsbucht.

2.
Fünf Fische auf der Karte – mehr brauchte es nicht.

3.
Wasser von oben.

4.
Wasser von unten.

5.
Täglich frisch vom Baum.

6.
Die Ruhe nach dem Sturm.

7.
Begeistert vom Stein. Und vom Wasser.



Das war Kroatien 2013 – die zweite Hälfte meines Augusts und die, die alle Speicher wieder gefüllt hat. Ich hoffe, ihr hattet eine wunderbare Sommerzeit und startet nun mit mir in einen geregelten Spätsommer …