Elegante Schwünge auf dem Hang eines schneebedeckten Berges – mein Traum zu dieser Jahreszeit. Ebenso idyllisch scheinen die Berge des Fotografen Jochen Klein. Oder nicht? Irgendwie zu perfekt? Etwa gar nicht echt? Auf den zweiten Blick doch nicht mehr so idyllisch, eher dramatisch? Was hat es mit diesen Bergen auf sich ?
Jochen Klein stieß im Internet auf eine Liste über die tödlichsten Berge der Erde. Mit einem völlig unscheinbaren Alltagsmaterial, nämlich Alufolie, bildetete er im Studio dreizehn dieser Berge nach, den Hintergrund hat er gemalt. Das Ergebnis sind beindruckende Portraits von Felsriesen, die etlichen Menschen bereits das Leben gekostet haben.
Die "Deadly Mountains" schaffen eine Illusion. Sie stellen dar, was sie gar nicht sind. Bergsteiger suchen, was sie auf dem Gipfel womöglich gar nicht finden.
All diese Widersprüche werden aufgeworfen durch ein zerknülltes Stück Alufolie. Jochen Klein sagt: "Ich arbeite so gut wie ausschliesslich mit Alltagsmaterialien, die ich ihrem ursprünglichen Zweck entfremde und eine neue Bedeutung zuweise. Das stellt gleichzeitig auch unsere Konzepte von Natur, dem Erhabenen etc. in Frage, bzw. ist ein Spiel damit – auch mit unserer Wahrnehmung."
Zu sehen sind hier die Deadly Mountains 1, 5, 8, 9, 11 und 13 (von oben nach unten)
Alle Fotos: © Jochen Klein
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Im Oktober 2013 wird es die "Deadly Mountains" in Nürtingen in der "Fritz- und Hildegard Ruoff Stiftung" zu sehen geben. Weitere Infos folgen zu gegebener Zeit.
Herzlichen Dank, Jochen, für den interessanten Einblick in deine Arbeit und Schaffensweise!
Erst ale gelesen habe, dass es Alufolie ist, habe ich es gemerkt. Eigenartig.
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