06.06.2013

Ein Blick in die Skizzenbücher von … Kindern

Ja, von Kindern! Es gibt so viel was wir von ihnen lernen können. Jede Mutter ist stolz, wenn ihr Kind anfängt, etwas zu malen, das an etwas Gegenständliches erinnert. Sie ist dann froh, dass sie in den wirren Linien endlich etwas erkennen kann, dass sie das Kind nicht länger nur für Kritzeleien und Kreise loben muss, dass sie sieht, mit welchen Themen sich das Kind auseinandersetzt … und vergisst dabei völlig, dass es um etwas ganz anderes geht: Um die Freude am Tun!

Gustav, der dreijährige Sohn von Wiebke, freut sich zum Beispiel, wenn er an Mamas Arbeitsplatz auf ihren Schoß hüpfen und Bilder in ihr Skizzenbuch malen darf. Das Ergebnis ist ihm dabei wahrscheinlich völlig unwichtig. Er fühlt sich groß und darf arbeiten wie Mama Wiebke – das alleine zählt. Ganz nebenbei entstehen wunderbar kraftvolle Farbkompositionen …



Fotos: Gustav (3)


Helena, ebenfalls drei Jahre alt, ist beim Malen ganz und gar vertieft: "Eine Zeit lang wurde jedes Blatt mit Linien gefüllt. Nebeneinander, übereinander – stets wunderbar sortiert und gradlinig. Ich kann mich beim Betrachten ebenso darin verlieren wie seinerzeit die kleine Künstlerin", berichtet ihre Mutter Marja.




Malen hat unglaublich viele Facetten. Dass es noch mehr sein kann als Beschäftigung, Freude und Meditation, zeigt Helenas nächstes Bild. Es markiert einen wichtigen Wendepunkt einer schweren Eingewöhnungsphase in die Kita. Marja hat ihr Kind damals als kraft- und mutlos empfunden – der "Rote Löwe" voller Kraft und Farbe markierte den Neubeginn.






Seit April malt Helena Kopffüßler. "Plötzlich waren sie da. Inzwischen gibt es blaues Haar, Umarmungen, Riesenfüße und grüne Vogelnester dazu. Bald wird es große Ohren, Zöpfe, Hüte und krumme Nasen geben?", fragt Marja. Wer weiß das schon! Egal in welchem Alter, es ist eine große Freude, die einzelnen Entwicklungsschritte zu verfolgen. Und jeder ist ein ganz Besonderer.





Fotos: Helena (3)


Lotta, meine fünfjährige Tochter, liebt es, ihr fröhliches Gemüt auf Papier zu bringen – am liebsten mit Wasserfarben. Es entstehen kunterbunte, abstrakte Bilder in allen möglichen Farben. Auch in der Gegenständlichkeit fühlt sie sich inzwischen wohl und überrascht mit ihrem kindlichen Einfallsreichtum: Häuser haben Fühler, die Oma hat Sonnenbrand und sie selbst schwimmt mit Schwimmflügeln gelassen vor sich hin. 






Und das hier bin übrigens ich:




Fotos: Lotta (5)

Kolja, der sechsjährige Sohn von Julia, malt nicht ganz so gerne und oft wie seine beiden Schwestern – und trotzdem bringt er unglaublich charakterstarke Portraits zu Papier.


Fotos: Kolja (6)

Auch bei Koljas Zwillingsschwester Lulu sieht man wieder einmal, wie unverkrampft Kinder ans Malen herangehen. Obwohl – oder gerade weil – sie das Ergebnis nicht so hoch halten wie wir, entstehen die besten Zeichnungen. Selbst Mama Julia lässt sich davon gerne inspirieren.





Fotos: Lulu (6)

Die sechsjährige Selma bekam von ihrer Mama Tabea im Alter von drei Jahren ihr erstes Skizzenbuch geschenkt. Auf das Datieren und Beschriften verzichtet Tabea im Normalfall – das Skizzenbuch darf Selmas ganz eigener Raum sein. Inzwischen ist auch das zweite Skizzenbuch gefüllt. Tabeas "Trick":  "Manchmal lege ich es für ein paar Wochen zur Seite und lege es irgendwann einfach wieder neben ihre Malsachen. Der Rest ergibt sich dann von selbst …".




Dieses kleine, besondere Büchlein ist inzwischen zwei Jahre alt. Entstanden ist es mit Edding und Ecoline auf Aquarellpapier und einer Bindung aus Blumendraht. Selma hat diktiert, welche Wörter ihre Mama ihr buchstabieren soll.






Unglaublich spannend sind auch die Geschichten, die Kinder rund um ihre Bilder erzählen: "Teekanne und Tasse sind traurig, weil sie nicht richtig benutzt werden und der Polizistenfuchs (Anm.: Hinter dem Tisch, mit Stern) hat einen Schlauch von der Kanne in die Tasse geführt, um den Tee abzuleiten …". Einfach grandios.

Fotos: Selma (6)


Mein achtjähriger Sohn Jannis zeichnet und malt nur noch sehr wenig (Ich sehe Parallelen zu Kolja – ist das vielleicht typisch Jungs?). Und wenn, dann tauchen die Bilder und Geschichten plötzlich aus dem Nichts auf. Darf ich vorstellen … Supermann, die Monster Nanupuno und Querkel und das kleine Gespenst …




Fotos: Jannis (8)



Und zum Abschluss dürfen wir noch einen Blick auf die Skizzen von Julias ältester Tochter Phillis werfen … 


Auch hier braucht es nicht viele Worte: Ihre ungebremste Freude am Tun ist mehr als offensichtlich. Selbst ein Portrait von Mama Julia scheint ihr ein leichtes zu sein …



Fotos: Phillis (9)


Ich möchte mich bei allen Müttern und Kindern bedanken, die mir diese wunderbaren Bilder zur Verfügung gestellt haben und hoffe, dass sich jeder ein wenig hat anstecken lassen, von der Ungezwungenheit der Kinder!


30 Kommentare:

  1. Wunderbar...unsere Kinder sind die wahren Künstler! Danke für die tolle Ausstellung
    Herzliche Grüße
    Sabine

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  2. super! tolle einblicke! und noch so frei und kreativ.
    vor einiger zeit habe ich für ein uniprojekt kinder das paradies zeichnen lassen! der wahnsinn was dabei rauskam. von vom baum mit schlaubeeren bis hin zum schokoland ... :)

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  3. super! tolle einblicke! und noch so frei und kreativ.
    vor einiger zeit habe ich für ein uniprojekt kinder das paradies zeichnen lassen! der wahnsinn was dabei rauskam. von vom baum mit schlaubeeren bis hin zum schokoland ... :)

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  4. liebe isabell, das ist einer der schönsten posts, die ich seit langem gesehen habe. diese grandiose kreativität ist unglaublich!
    liebe grüße von mano

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  5. isabell, das ist ein grandios schöner beitrag. so unbekümmert frei im tun - sind sie. danke!

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  6. diesem dank schließe ich mich an und richte ihn ganz besonders an dich, liebe isabell: danke für diesen kinderzeichnungenblick. so so toll. diese bilder, dieser nuancenreichtum, emtionen so unvermittelt noch ablesbar, so unglaublich schön und berührend. wundervoll.
    liebe grüße von ulma, die es so nett findet, die namen der kinder zu lesen, alle so hübsch.

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  7. Ein wirklich toller Post, Kinderzeichnungen betrachten macht unglaublich Spass !
    Danke fürs Zeigen, ♥Kerstin

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  8. Ebenfalls Danke! Kinderkunst - aus dem Bauch raus und immer wieder inspirierend!!!
    Liebe Grüße
    Dania, die in letzter Zeit keine Zeichnungen vom Wirbelwind mehr zu sehen bekommt, nicht weil er keine mehr macht, sondern weil er sie im Kindergarten gegen die Zeichnungen seiner Freunde eintauscht - auch witzig ;)

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  9. Habt Dank für all eure lieben Kommentare.
    Ich freue mich sehr, dass euch der Kinderbeitrag so gut gefällt!

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  10. Kann mich allen anderen hier nur anschließen!
    Ein schönes Buch zum Thema ist übrigens: "Warum das Huhn vier Beine hat" von Knut Philipps

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    1. Danke, dass du den Tipp hier teilst – ich mag das Buch auch sehr!

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  11. wahnsinnig gRandios. ich bin ganz beeindRuckt.
    habe schon so lange keine kindeRzeichnungen mehR gesehen odeR eRhalten .... und hieR dann so viele auf einmal. ein genuss.
    danke isabell.

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  12. liebe isabell, das ist wirklcih ein toller beitrag geworden. vielen dank dass wir dabei sein dürfen! liebe grüße, wiebke

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  13. liebe isabell, dieser post ist wunderbar! kinderzeichnungen habe ich bei meinen beiden immer sehr geliebt (selbst die zeichnungen meiner 15jährigen können mich noch rühren;) interessant fand ich auch den perspektivwechsel- plötzlich sind die kinder mittelpunkt und die blogmamas statisten;)
    herzliebst birgit

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  14. Ein schöner Post, eine schöne Idee von Euch!

    Habe ich Kleinkindgekritzel früher immer amüsiert wahrgenommen und sofort wieder vergessen, stehe ich jetzt, wie vermutlich alle Eltern, fasziniert und begeistert vor den Kunstwerken meiner Kinder. Als ich das erste Familienporträt von meiner Tochter in der Kita hängen sah und darauf jeden eindeutig erkennen konnte (wir lachten auch noch alle und sahen glücklich aus), hatte ich vor Rührung und Freude Tränen in den Augen...

    Liebe Grüße,
    Mond

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  15. Vielen Dank für diese tollen Einblicke.
    Ein riesiges Lächeln gerade.

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  16. Liebe Isabell, vielen lieben Dank, dass wir mittendrin sein dürfen. So viel Farbe, Freude, Mut, Witz und Kinderwelten... es tut so gut, sie zu betrachten! Herzliche Grüße, Marja

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  17. Danke für diesen schönen Post!
    Meine nun fast 40 Jahre Erfahrung als Kunstlehrerin bestätigen mich immer wieder in der Ansicht, dass Kinder die wahren Künstler sind!
    In meinem Haus hängen die Originale der Kinder ebenso wie die bekannter Maler wie Graubner, Goller, Giacometti, Auberger usw. Sie stammen von meiner Tochter und meinen Schülern. Die ersten Kopffüßler meiner Tochter hängen immer noch über meinem Arbeitstisch, wenn auch sehr verblasst, ihre gefüllten Mappen aus Kindergarten & Schule bewahre ich. Meine kleinste Enkelin hat auch schon zwei kleine Bücher gefüllt, wobei diese besonders fasziniert ist vom Kleben, was ihr mit Geometrischen Aufklebern und Washi Tape schon sehr gut gelingt ( das Schneiden klappt mit zweieinhalb noch nicht wirklich ).
    Begeistert bin ich auch immer wieder vom Interesse der Kinder am Body - Painting. Der Kauf eines Schminkfarbkastens lohnt sich meiner Meinung nach immer.
    Vielleicht sollte ich da auch mal einiges aus dem Nähkästchen posten ;-)
    Liebe Grüße
    Astrid

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  18. Ich freu mich, dass die Kinderkunst so toll ankommt. Auch hier nochmal danke fürs Dabeisein, liebe Isa! Ich glaube, ich muss in Zukunft öfter mal die Bilder der Kinder zeigen... bei solch grandioser Resonanz hier! Liebst, Julia

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  19. Ach, das ist ja toll!!!!!! Ich liiiiebe Kinderkunst...so wunderbar ungezwungen...toll! Vielen Dank dafür! Liebe Grüße

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  20. Was für ein toller Post voller Lebensfreude und kreativem Freigeist. Er erinnert mich daran, dass ich die Bilder von meinem Sohn schon lange binden wollte, um sie besser aufzubewahren als bisher in Mappen...

    Herzlich, Katja

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  21. Sehr schön, ich liebe diese Kinderkunst! Habe auch so einiges aufbewahrt und weiß noch noch nicht wie ich`s am Besten "konserviere"! Durch die unterschiedlichen Größen ist`s schwierig mit der Bindung, möchte nichts abschneiden! Z.zt. lagert alles noch in Mappen! LG, von Annette

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  22. Liebe Isabell, heute mittag schon gelesen, aber jetzt erst Zeit zu kommentieren! Kinderkunst liegt mir soo an Herzen, ich habe die schöpferischste Zeit meiner Kinder in vollen Zügen genossen, dokumentiert und aufgewertet, so einiges hängt noch und wird auch hängen bleiben. Die Kraft, Spontanität und das Einfach-Machen ist soo genial. Leider bringt der Schulanfang viel Ernüchterung, weil es dann richtig und falsch gibt. Deiner Jungs-Mädchen-Theorie kann ich voll und ganz zustimmen und ich bin gerade ein bischen traurig, dass ich zu unserer Kinderkunst-Zeit noch nicht gebloggt habe. Vielleicht sollte ich mal eine Rückblende zeigen?
    Vielen Dank für diese wunderbare Sammlung und herzliche Grüße von Michaela

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  23. Was für ein wundervoller Post über die ursprüngliche, arglose, unbekümmerte und doch so ausdrucksstarke Kreativität von Kindern! Das sammle ich gleich ein für "meine" Erzieherschüler/innen! Und ich bin glücklich die Großmutter eines "deiner" Kinder hier zu sein ;-). Eine ganz tolle Idee von dir das hier mal so schön zusammenzufassen! Liebe Grüße Ghislana

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  24. was für eine großartige idee in kinders-skizzenbücher zu schauen. ich beneide sie für ihre unbeschwertheit, freiheit und lockerheit. könnte stundenlang anschauen.
    emil führt mein papierchaos weiter. ich werde ihm ein skizzenbuch besorgen. danke für die idee. lg, éva

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  25. Liebe Isabell, Spielpauses Helena ist eins meiner drei Enkel-Goldschätzchen ;-) Lieben Gruß Ghislana

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  26. Ein toller Beitrag! Durch Tabea bin ich hier gelandet und freue mich sehr.
    Danke für die Inspiration http://wortmeer.wordpress.com/2013/06/08/kreide-auf-tafel/
    Sonnige Grüße, Doreen

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