15.07.2013

Christoph Klasen: "Aus Sch… Gold machen"


Zugegeben: Als Kind hatte ich immer einen Heidenrespekt vor Hunden und auch heute werde ich kaum warm mit diesen Tieren – so wunderbar sie auch sein mögen! Hinzu kommen diverse Häufchen, die vor allem bei uns rund um's Grundstück im Abstand von ein paar Metern verteilt liegen, was irgendwann einfach nervt. Nunja. Dafür könnte es bald eine Lösung geben! Als ich Christoph Klasens Idee für Kotee, das neue Pfandsystem für Hundekot, gesehen habe, musste ich herzlich lachen. Klar, dass ich ihn gebeten habe, mir ein paar Fragen zu beantworten.

Christoph Klasen kommt aus Hamburg und hat dort Kommunikationsdesign studiert. "Ich liebe diese Stadt sie inspiriert jeden Tag aufs neue. Von versifft bis Schicki-Micki ist hier alles dabei. Der Kontrast macht den Charme von Hamburg aus, denke ich. Nach meinem Studium habe ich gleich als Junior ArtDirector bei einer großen Hamburger Werbeagentur angefangen und bin da sehr glücklich. Für Quatsch machen bezahlt werden, einfach super!"

Und wo wir gerade bei Quatsch sind …

Wie/wann/wo hat es angefangen, dass du dir Gedanken über Hundekot gemacht hast?

Drei Tage in Folge bin ich in Hundescheiße getreten. Bei Hundekot Nr. 3 habe ich es nicht mal mehr gemerkt und das Ganze bis in den 3. Stock verteilt. Zum Glück passierte das alles in der Zeit, als ich auf der Suche nach einem Thema für mein Vordiplom war. Meine Freundin schlug mir genervt und scherzhaft das Thema Hundekot vor. Gesagt – getan. Ich stellte mir also die Frage, was Hundebesitzer bewegen würde, den Kot wirklich wieder einzusammeln. Ein Alarm? Neon-Licht? Nein, alles viel zu unangenehm. Es muss positiv sein. Irgendwie musste man Hundescheiße doch wertvoll machen können. Diamanten? Kleingeld? Pfand? Pfand! Ein Mikrochip? Zu brutal. Aber Gold, Blattgold. Das wird auch in diesen Schicki-Micki-Restaurants ins Essen gemischt. Das ist perfekt.





Was genau ist deine Idee, um unsere Straßen frei von Hundekot zu machen?

So funktioniert's: 1. In Hundefutter wird Blattgold beigemischt, der Wert des Blattgoldes ist dann als Pfand im Hundefutter enthalten. 2. Das Blattgod wird nicht verdaut (Info: es fördert sogar in geringen Mengen die Darmflora) und landet wieder im Hundehaufen 3. Das Herrchen sammelt den Haufen ein, schmeißt ihn in den Kot-Automaten, dieser scannt den Haufen, ermittelt den Goldwert und gibt das Pfandgeld wieder zurück. 4. Der gesammelte Kot wird verbrannt und  Energie erzeugt. Nach dem Verbrennen wird nur noch das Gold übrig bleiben und nachdem es gereiningt wurde, kann das es dann wieder in das Hundefutter gemischt werden.






Was für Reaktionen gibt es auf deine Idee?

Das Hundekotpfand hat mein Vordiplom gerettet und kam so gut an, dass meine Dozenten mich motiviert haben, die Idee auch beim ADC Fieldwork („Ideen sind das Geld von morgen“) einzureichen. Einige Zeit später stand ich also auf der ADC-Bühne und durfte neben innovativen Bank-Konzepten meine Scheiß-Idee vorstellen. Alle haben herzlich gelacht. 

Wie wahrscheinlich ist eine Umsetzung? 

Ob das nun tatsächlich umgesetzt wird, ist mir gar nicht so wichtig, Hauptsache die Leute finden es witzig. Aber natürlich denke ich, dass das Kotee-Konzept funktionieren würde.

Hast du einen Hund?

Wir haben leider keinen Hund, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.




Alle Fotos: © Christoph Klasen


Mehr solche Ideen und das Video zu Kotee findet ihr auf der Website von Christoph: www.christophk.de

5 Kommentare:

  1. Wie witzig! Skurril ein wenig, mehr aber sehr sehr witzig!

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  2. haha, wie grandios wie grandios.
    GRIMMig und FREUDsch fühl ich mich gerade zugleich berührt. und bin lachend begeistert.

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  3. Sehr gut!
    Und ab mit der Idee nach Berlin - da ists noch schlimmer.

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  4. ach heRRlich. das find ich Richtig gut.
    auch die andeRen ideen lassen mich fRöhlich schmunzeln.
    hab dank für die voRstellung und füR deine heutigen woRte!!
    veRgnügte gRüße. käthe.

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  5. ich hab so gelacht!!
    liebe grüße von mano

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